Medizinisches Konzept

Das Haus am Stalten ist eine Fachklinik für anthroposophische Medizin und eine Rehaklinik für Psychosomatik. Bewährte Praxis der Schulmedizin kombinieren wir in unserer Klinik mit Heilmethoden der Anthroposophischen Medizin und der Komplementärmedizin.

Wir entwickeln bei Ihrem Aufenthalt im Haus am Stalten hochindividuelle Behandlungskonzepte für Sie – und in Zusammenarbeit mit Ihnen. Eine Atmosphäre der Geborgenheit bei bewusst klein gehaltener Gästezahl heißt Sie herzlich willkommen. Sie bietet Ihnen geschützte Räume, Zeit und Ruhe, um Krankheitsprozesse und Lebenskrisen mit kompetenter Begleitung behutsam anzuschauen und zu verstehen.

Sie profitieren von unserer langjährigen therapeutischen Erfahrung: Heilkunst, die auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, erweitert durch geisteswissenschaftliche Ansätze, anwendbar auf eine große Palette unterschiedlichster Krankheitsbilder.

Kernkompetenz unserer Fachklinik ist es, Sie in Ihrer körperlichen und geistigen Erschöpfung und bei Ihrer Regeneration zu unterstützen. Gleichzeitig Ihre Selbstregulation und Ihre Selbstheilungskräfte aktiv zu fördern, sodass Sie wieder in Ihren eigenen natürlichen Rhythmus finden. Der Mensch bildet eine Einheit aus Körper, Geist und Seele. Heilung bezieht sich immer darauf, eine Balance wiederherzustellen – ist immer ein Entwicklungsprozess, bedeutet gleichzeitig Reifung und Wachstum. Wir begleiten Sie bei Ihrem Heilungsprozess während Ihres stationären Aufenthaltes im Haus am Stalten. Mit unseren reichhaltigen ganzheitlichen Therapiemöglichkeiten und Therapieangeboten können Sie nachhaltig Ihre Lebensqualität verbessern.

Behandlungsfelder Psychosomatische Medizin

Psychosomatische Medizin betrachtet das Wechselspiel von Körper, Geist und Seele. Da sich diese Anteile unseres Organismus ständig gegenseitig beeinflussen, ordnen wir, nach unserem erweiterten Verständnis, die allermeisten Erkrankungen als „psychosomatisch“ oder „somato-psychisch“ ein: das beeinträchtigte Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele mit wesentlichen Auswirkungen auf unser Dasein.
Innerhalb einer Vielzahl an Krankheitsbildern empfiehlt sich eine Behandlung im Haus am Stalten vor allem in folgenden Bereichen:

Bedeutet körperliche Beschwerden, hervorgerufen durch seelische Belastungen. Ursachen können sein: Schicksalsschläge mit nachfolgender großer Trauer oder Wut, belastende oder nicht aufgearbeitete Kindheitserlebnisse. Ebenso chronischer Druck am Arbeitsplatz, Mobbing, finanzielle Nöte, Beziehungskonflikte und viele weitere Ursachen. Zu Symptomen gehören Kopf- oder Rückenschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Erschöpfung. Auch treten Tinnitus, Herzrasen, Schlafstörungen auf. Der Leidensdruck ist oftmals hoch und ohne organisch fassbaren Befund, der die Beschwerden erklärt (funktionelle Beschwerden). Deutlich wahrnehmbare seelische Komponenten zeigen bei ihrer Entstehung auch Magengeschwüre, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Neurodermitis, Fibromyalgie oder Asthma bronchiale.

Die Symptome zeigen sich hier vor allem im psychischen, aber auch im körperlichen Bereich.
Depressionen: begleitet von Schweregefühl und Trauer, Freudlosigkeit, Schuldgefühlen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, innerer und äußerer Unruhe. Auch mangelnder Antrieb, sozialer Rückzug, Erleben von Sinnlosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten treten auf.
Angst- und Panikstörungen: von quälenden Angstgefühlen und Sorgen ohne konkrete Furcht, über soziale Ängste, Ängste in Menschenmengen oder Verkehrsmitteln und Phobien, bis hin zu Panikattacken, zeigen sie sich in variablen Ausprägungen. Körperliche Symptome wie Herzrasen, Blutdruckkrisen oder Atemnot sind teilweise begleitend vorhanden.

Traumafolgestörungen: Wiedererleben von traumatisierenden Erlebnissen, (Flashbacks, Albträume), allgemeine Übererregung, Nervosität, Schreckhaftigkeit, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit und Ungeduld treten auf. Im weiteren Verlauf können sich Depressionen und Angststörungen entwickeln.

Wenn Lebensumstände mit einer chronischen Überforderung einhergehen, kann dies zu einem Burn-out führen. Typische Situationen sind die Pflege eines/r Angehörigen, soziales Engagement oder Überlastung im Beruf.
Bei hochsensiblen Menschen kann auch eine chronische Reizüberflutung, dauerhaft konfliktreiche Situationen und mangelnde Selbstfürsorge zu einer chronischen Erschöpfung führen. Gefährdet „auszubrennen“ sind Menschen, die sich für ihre Tätigkeiten begeistern, wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse lange Zeit übersehen.
Es entsteht eine tiefgreifende psychische und körperliche Erschöpfung, die mit dem Gefühl der Entfremdung einhergeht, verringerter Leistungsfähigkeit, Lustlosigkeit, Niedergeschlagenheit und großer Müdigkeit. Vergleichbar mit den Symptomen einer Depression liegt in manchen Fällen die Diagnose die „Erschöpfungs-Depression“ nahe. Allerdings unterscheidet sich die Erschöpfungs-Depression klar von einer klassischen Depression und die Behandlung erfolgt anders.

Infolge von Covid-19, der Impfung dagegen oder einer Kombination aus beidem, leidet ein nicht geringer Anteil der Patientinnen und Patienten lange Zeit an Beschwerden. Es zeigen sich massive Erschöpfungszustände und Atemnot bei geringer körperlicher Belastung und in Ruhe. Ebenso Herz-Kreislaufbeschwerden und Konzentrations- wie auch Gedächtnisprobleme (Brain Fog). Geruchs-, Geschmacksverluste oder –veränderungen, Schlafstörungen, Muskelschwäche, Muskel- oder Nervenschmerzen sowie depressive Verstimmungen kommen hinzu. Weitere neurologische oder immunologische Beschwerden finden sich darüber hinaus.
Die Post-Exertionelle Malaise (PEM), bei der es nach einer körperlichen oder geistigen Belastung, oft verzögert, zu einer anhaltenden Verschlimmerung der Beschwerden („Crash“) kommt, zeigt sich bei vielen Betroffenen. Hier sind fließende Übergänge zum bereits vor der Coronapandemie bekannten Chronic Fatigue Syndrom / der Myalgischen Enzephalitis zu beobachten. Für die Diagnosestellung letzterer Erkrankung ist ein Bestehen der Symptome von mindestens 6 Monaten Voraussetzung. Ein Teil der Post-Covid- / Post-Vac- Patientinnen und Patienten entwickelt das Vollbild von CFS / ME.

Konsumierende, auszehrende Erkrankungen wie Krebserkrankungen bedürfen häufig einer tief eingreifenden, den Organismus bis an die Grenze belastenden Therapie. Operationen, Chemotherapien, Bestrahlungen oder die neueren Antikörpertherapien sind oftmals in der Akutphase der Erkrankung unerlässlich. Je nach Schweregrad begleiten diese Behandlungen eine massive Erschöpfung und andere Beschwerden. Diese halten teilweise nach Beendigung der Therapie an.

Hochsensible Personen sind Menschen, die sensitiver wahrnehmen als andere. Reize (Geräusche, Gerüche, grelle Lichter, Gedränge), können zu Erschöpfung und anderen Beschwerden führen. Informationen werden stärker aufgenommen und komplexer verarbeitet. Vorgänge im eigenen Körper empfinden Betroffene stark. Bei Lebensmitteln oder Strahlung entstehen schnell Überreaktionen. Arzneimittel sind häufig schon in sehr geringer Dosis wirksam. Je nach Ausprägung und Umgang mit den konstitutionellen Gegebenheiten kann Hochsensibilität große Einschränkungen im Alltag nach sich ziehen.

Harmoniebedürftigkeit und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn zeichnen diese Menschen aus. Ihre Wahrnehmungen und Fürsorge fokussiert sich teilweise auf andere Menschen bei eingeschränkter Selbstfürsorge. Daher neigen sie zu Burn-out und dem Erschöpfungssyndrom.

Aufmerksamkeitsstörungen (Aufmerksamkeits–Defizit-Syndrom) mit oder ohne körperliche Hyperaktivität tritt nicht ausschließlich im Kindesalter, sondern auch bei Erwachsenen auf. Sich leicht ablenken lassen, Schwierigkeiten haben Prioritäten zu setzen, innere Unruhe, emotionales, impulsives Handeln, können ein Hinweis darauf sein. Termine vergessen oder zu spät zu kommen, die Unordnung im Haushalt oder Sammelwut ergänzen die mögliche Symptomliste. All dies führt eventuell auch zu Selbstwertkrisen, depressiven Einbrüchen oder zu einem Erschöpfungssyndrom.
Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) wie das Asperger-Syndrom, fallen zunächst häufig mit anderen psychischen Symptomen wie Depressionen und Angststörungen auf. Durch gezielte Untersuchung und Befragung ist es möglich, differenzierte Diagnosen zu stellen und hilfreiche Behandlungskonzepte anzubieten. Symptome können sein: Blickkontakt aufzunehmen und zu halten fällt schwer, nonverbale Signale bei anderen nicht zu erkennen und Schwierigkeiten bei jeglicher Konversation. Menschen mit autistischen Einschränkungen brauchen meist eine Vorhersehbarkeit von Abläufen.

Bei folgenden Krankheitsbildern bitten wir um vorherige Kontaktaufnahme zur Klärung im Einzelfall:
• Zwangsstörungen
• dissoziative Störungen
• posttraumatische Belastungsstörungen
• Persönlichkeitsstörungen

Wir sind nicht eingerichtet für die Behandlung bei:
• Essstörungen
• akuter Suizidalität
• akuten Psychosen
• akuter manischer Episode
• Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit

Wir können Sie nicht aufnehmen:
• unmittelbar nach frischen Operationen
• wenn Ihre Gehfähigkeit so eingeschränkt ist, dass Ihnen Treppensteigen nicht möglich ist
• wenn Sie pflegebedürftig sind (SGB XI)

Diagnostik und Therapie

Unsere Diagnostik beinhaltet eine ausführliche Anamnese unter Einbezug aller aktuellen und chronischen Beschwerden. Wir besprechen Ihre Krankheitsvorgeschichte, mögliche vegetative Funktionsstörungen und Ihre soziale sowie berufliche Situation. Anhand Ihrer Biografie berücksichtigen wir krankheitsauslösende und -unterhaltende Faktoren sowie ihre Familienanamnese. Ergänzend kann ein Ruhe-EKG, eine HRV-Messung (Herzratenvariabilität), ein Laborscreening (Blut- und Urinuntersuchung) sowie weitere Diagnostik stattfinden.

Bei Bedarf erfolgt eine fachärztliche psychologische Untersuchung und Diagnostik, eventuell zusätzlich auch standardisierte psychologische Testverfahren.

Die besondere Stärke unserer Therapien liegt in den ausbalancierten Behandlungen und Anwendungen – zwischen Entschleunigung und Aktivierung. Unsere auf Sie persönlich abgestimmten ganzheitlichen Therapiekonzepte wirken zunächst entstressend, regulierend, rhythmisierend und stabilisierend auf den Organismus ein. Im Verlauf Ihres Aufenthaltes stimmen wir unser Konzept mit Ihnen sorgfältig ab und integrieren aktive, kreative Therapieangebote um Sie in Ihrer Eigenaktivität und kreativen Selbstheilung zu unterstützen.

HEILMITTELBASIERTE UND PHARMAKOLOGISCHE THERAPIEN

Wo immer nötig und medizinisch sinnvoll, werden Heilmittel zur Behandlung eingesetzt. Diese werden individuell ausgewählt und stammen aus dem großen Fundus der anthroposophischen, homöopathischen und naturheilkundlichen Medizin. Die Heilmittelauswahl folgt den Prinzipien der Regulationsmedizin. Ergänzt wird die substanzgebundene Behandlung durch indizierte pharmakologisch-chemische Präparate.

PSYCHOTHERAPIE

Die Behandlungsprinzipien der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie stammen aus der psychoanalytischen Praxis. Sie beruhen darauf, dass aktuelle Konflikte und Symptome durch negative oder unangenehme Erfahrungen oder Erlebnisse in der individuellen Geschichte/Kindheit entstehen. Psychotherapeuten begleitet den Prozess und versuchen diese Zusammenhänge in der therapeutischen Situation bewusst und erlebbar zu machen. Gemeinsam können Lösungsansätze für Konflikte erarbeitet und im Verlauf des stationären Aufenthaltes Verhaltensänderungen erprobt werden. Dadurch können sich im weiteren Prozess die Krankheitssymptome bessern.

Die Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT) ist ein von Luise Reddemann entwickeltes Verfahren zur Behandlung komplexer Traumafolgestörungen. Traumatisierungen können auch weit in der Vergangenheit liegen und erst unter akuter Belastung Symptome auslösen, die die Lebensqualität deutlich einschränken. Die Behandlung ist sehr behutsam: Sie orientiert sich an Stärken und Ressourcen der Menschen und nutzt imaginative Elemente, durch die sie die Vorstellungskraft der Menschen kreativ einbeziehen. Belastende Emotionen werden damit reguliert und eine positive Selbstbeziehung aufgebaut.

Die Anthroposophie-basierte Psychotherapie entwickelte therapeutische Interventionen, die auf dem Menschenbild und dem Krankheitsverständnis der Anthroposophie basieren.
Sie bieten für ausgebildete Psychotherapeuten eine Erweiterung ihres psychotherapeutischen Spektrums und beinhaltet ganzheitliche psychotherapeutische Methoden mit einem weiten Indikationsbereich. Hierzu gehört unter anderem auch die Biografiearbeit: Eine strukturierte Form zur Selbstreflexion der eigenen Geschichte. Die Biografiearbeit dient dazu, die Vergangenheit zu verstehen, die Gegenwart zu bewältigen und die Zukunft zu gestalten.

Die Gestalttherapie ist eine humanistische Psychotherapie, die zu den tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapien zählt. Die Gründer sind Fritz Perls, Laura Perls und Paul Goodman. Wichtig ist in dieser Therapieform die Vielseitigkeit des Menschen und seine Vorstellung, wie er mit Anderen und der Welt in Kontakt sein möchte. Wichtig ist im psychotherapeutischen Prozess auch, die eigene Vorstellung hinsichtlich der individuellen Entwicklung. Gestalttherapeuten unterstützen dabei, mit sich selbst und anderen Menschen aktiv neue Erfahrungen zu machen. Sie helfen auf lebendige Weise neue Erlebens- und Verhaltensweisen zu erlernen und bestehende Schwierigkeiten zu überwinden. Die Therapeuten ermutigen und unterstützen Menschen in ihrem oft mühevollen, aber bereichernden Veränderungs- und Entwicklungsprozess. Einbezogen werden alle Bereiche menschlicher Erfahrung: Der zwischenmenschliche, der emotionale, der körperliche und der intellektuelle Bereich. Grund ist, dass alle Bereiche gemeinsam jene ganzheitliche Gestalt bilden, die einen Menschen ausmacht — daher auch der Begriff „Gestalttherapie”.

KÖRPERORIENTIERTE THERAPIEN

Die Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman und Margarethe Hauschka berücksichtigt funktionale Prozesse. Sie arbeitet mit dem Prinzip der Leichte, mit aufnehmendem Kontakt und den gestalterischen Formen Kreis, Lemniskate und Welle.

Bei den Rhythmischen Einreibungen handelt es sich um einen achtsamen Körperkontakt und eine behutsame Berührung, harmonisch ausgeführt. Ein sorgfältiger Umgang mit Wärme, die den Menschen umgeben soll, ist hierbei sehr wichtig.

Der deutsche Arzt Dr. med. Simeon Johannes Pressel (1905-1980) entwickelte seine Massage in jahrzehntelanger täglicher Arbeit. Sie ist ein Instrument zur Diagnose, zum Heilen und zur Vorbeugung. Die Presselmassage regt an, löst stagnierende Energie und bringt damit Körper, Geist und Seele in Einklang. Die behandelten Körperstellen wechseln sich ab: der erste Termin behandelt Beine und unteren Rücken. Der zweite den gesamten Rücken und die Arme. Im weiteren Verlauf wechselt die Massage zwischen Bein- und Rückenmassage ab. Behandlungsziel ist es, Stauungen, Verdichtungen und Blockaden zu lösen. Patientinnen und Patienten empfinden die Presselmassage belebend, erneuernd oder entspannend.

Aus den vielfältigen Möglichkeiten der äußeren Anwendungen werden in unserer Klinik regelmäßig angewendet:
• Heublumenpackungen als Heißpackungen für die Leber nach dem Mittagessen
• Leber-Schafgarbenwickel
• Nieren-Ingwerpackungen
• Oxalis-Oberbauch-Wickel
• Zwerchfell-Kupfer-Wickel
• Lebereinreibung, z.B. mit Stannum
• Milzeinreibung, z.B. mit Plumbum
• Bienenwachspackungen
• Einreibung der Herzgegend oder Salbenlappen mit Aurum / Lavendula comp.
• Pentagramm Einreibung
• Weitere Einreibungen und Wickel je nach Krankheitsbild

Beim Öldispersionsbad werden die Patienten in Wasser, Wärme und Öl eingehüllt. Die Verwirbelung im Wasser vergrößert die Oberfläche des Öls 2500-fach. Tiefere Hautschichten werden damit erreicht und die ätherischen Stoffe gelangen in die Blutbahn. Eine Unterwasser-Bürstenmassage verstärkt diesen Effekt. Ziel ist die Stärkung des Immunsystems durch Harmonisieren der Körpertemperatur. Die Badezeit beträgt 10 bis maximal 20 Minuten. Anschließend erfolgt eine dreißigminütige Nachruhe. Der Wärme speichernde Effekt des Öldispersionsbades bleibt für Stunden nach dem Bad erhalten. Öldispersionsbäder werden bei vielen Symptomen eingesetzt.

Die Ganzkörper-Hyperthermie, eine Fiebertherapie, unterstützt die Aktivierung des Immunsystems und des Wärmeorganismus. Sie erzeugt über Infrarotstrahlung künstliches Fieber und regt Entgiftung an. Patientinnen und Patienten berichten, dass sie sich anschließend mehr „in-sich-zu-Hause-fühlen“.
Besonders hilfreich ist diese Behandlungsform bei chronischen Schwächezuständen. Merkmale für ihren Einsatz sind eine leichte Untertemperatur, mangelnde Fieberentwicklung bei Infekten, chronische Entzündungen, Übersäuerung und ein leichter Sauerstoffmangel. Die Ganzkörper-Hyperthermie dient als ideale Ergänzung zur Misteltherapie oder zu konventionellen Therapien wie Chemotherapie während einer Krebserkrankung.

In der Physiotherapie besteht die Aufgabe vor allem darin, die „unteren Sinne“ anzusprechen. Sie stärkt Tastsinn, Lebenssinn, Bewegungssinn und Gleichgewichtssinn und bringt sie in ein ausgewogenes Verhältnis zu den mittleren und oberen Sinnen.

Mögliche Ziele sind: Erweiterung körperlicher Freiheitsgrade, freier Fluss der Lebenskraft und ein neuer Zugang zum eigenen Schicksal. Die Therapieform soll unterstützen, Freude und Leichtigkeit wiederzuentdecken und Bewegung als Heilung zu erfahren. Körperliche Fähigkeiten erkunden und dabei Freude und Liebe zum Körper zu spüren, statt Schmerz zu erleiden, erleben viele Patientinnen und Patienten wieder neu. Hierfür steht eine breite Palette passiver und aktiver Behandlungsansätze in der Physiotherapie zur Verfügung.

Ergotherapie dient der Förderung und Verbesserung von Bewegungskoordination, Sinnes- und Emotionswahrnehmung. Sie unterstützt die Verbesserung der Lebensqualität und Selbstständigkeit durch Erweiterung der vorhandenen Fähigkeiten. Eine gute Entwicklung von körperlichen, seelischen und geistigen Voraussetzungen führt durch die Ergotherapie zu einer zufriedenen, selbstständigen und erfüllten Lebensführung.

Die Craniosacrale Therapie ist eine ganzheitlich wirkende, körperorientierte Behandlungsform. Sie kann einen schöpferisch-heilsamen Prozess ermöglichen und löst dadurch Verspannungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. Immunsystem, vitale Funktionen und Kräfte erfahren bei dieser therapeutischen Behandlung eine Stärkung. Die ganzheitliche Methode löst heilsame Veränderungen auf körperlicher, psychischer und geistiger Ebene, auch über längere Zeiträume hinaus, aus.

Indiziert ist die Craniosacraltherapie besonders bei Schmerzen und Verspannungen im Bereich des Bewegungsapparates. Sie unterstützt bei Traumafolgestörungen, Stress und damit zusammenhängenden Reaktionen (zum Beispiel Bruxismus und Tinnitus) sowie bei Ermüdung und Erschöpfung.

Die Gruppentherapien sind vielfältig und werden offen angeboten.

Sie umfassen derzeit:
• Bewegungstherapie Eurythmie
• Kunsttherapie Steinbildhauen
• Sprachgestaltung
• Achtsame Bewegung
• Musiktherapie
• Beckenboden- und Haltungstherapie Cantienica
• Nordic Walking
• Heilpflanzenbetrachtungen
• Gesprächsgruppe bezüglich gesunder Lebensführung.

Zudem findet einmal pro Woche ein Gruppenvortrag statt. Lebensfragen wie beispielsweise: „Wie entwickle ich Vertrauen?“, „Wie gehe ich mit Groll um, wie kann ein heilsamer Weg zu Versöhnung aussehen?“ und „Wie entwickle ich innere Ruhe?“, werden angesprochen.

KÜNSTLERISCH ORIENTIERTE THERAPIEN

In der anthroposophischen Kunsttherapie werden Elemente der Malerei, des Zeichnens, des Plastizierens und der Bildhauerei als therapeutische Übungen eingesetzt. Hierbei lernen Patientinnen und Patienten, sich auf schöpferische Weise mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Sie gestalten durch die Therapie ihren individuellen Weg zur Gesundheit aktiv mit. Dazu sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Grundsätzlich regt die anthroposophische Kunsttherapie die Selbstheilungskräfte an.

Anwendung findet die anthroposophische Kunsttherapie bei akuten und chronischen körperlichen, psychosomatischen und psychischen Erkrankungen sowie bei Verhaltens- und Entwicklungsstörungen. Weiterhin werden unsere Patientinnen und Patienten in biografischen Krisen sowie in den letzten Phasen ihres Lebens begleitet.

Die Heileurythmie gehört zu den Therapiemethoden der anthroposophischen Medizin. Sie ist eine Bewegungstherapie, die gezielt stärkend, regulierend und harmonisierend bis in einzelne Organe und Organsysteme wirkt. Die Bewegungen regen die Lebensfunktionen und Selbstheilungskräfte an. Die therapeutischen Übungen fördern die bewusste Eigenwahrnehmung und bieten ein Mittel zum aktiven Umgang mit der eigenen Situation.
Anwendung findet die Therapieform bei akuten, chronischen oder degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, des Herz-Kreislauf-Systems, des Stoffwechselsystems und des Bewegungsapparates. Ferner in der Psychosomatik und Psychiatrie und bei kindlichen Entwicklungsstörungen. Auch dient die Heileurythmie der Salutogenese, der Prophylaxe und zur Nachsorge.

In der Musiktherapie arbeitet vorwiegend mit der Stimme als Instrument und direktem Ausdruck der Seele. Sich mit der Stimme zu beschäftigen, beinhaltet eine grundlegende Körperarbeit, die sich harmonisierend und stärkend auf das Gesamtbefinden auswirkt. Wir bieten das Musizieren mit diversen Instrumenten an: Kalimba, Glockenspiel, Klanghölzer, Trommeln aller Art, Glocken, Handpan, Rasseln, Shaker sowie einfache Saitenzupfinstrumente.

Schwerpunkt der Musiktherapie ist die Entwicklung grundlegender Qualitäten wie Selbstbewusstsein, Klarheit in der Aktion und in der Kommunikation. Spielfreude sowie eine Erweiterung des Selbstausdrucks sind ein weiterer Fokus. Gezielter Einsatz der Musiktherapie wirkt auf verschiedene Krankheitsbilder direkt ein.

Die therapeutische Sprachgestaltung wirkt durch Übungen für Atmung, Stimme, Artikulation, Verbalisierung und Haltung. Sie dient der seelischen und geistigen Kräftigung der Patienten und Patientinnen. Der Sprachgestalter stellt fachspezifische Diagnosen, initiiert und begleitet Veränderungs- und Wandlungsprozesse in Krankheits- und Krisensituationen. Hierbei ist stets das Ziel, mit unseren Patientinnen und Patienten eine größtmögliche Autonomie im eigenen Ausdruck, in der Rhetorik und dem Ich-Erleben zu erarbeiten.

Wie finanziere ich meinen Aufenthalt?

Die Fachklinik Haus am Stalten ist eine staatlich anerkannte Privatkrankenanstalt.
Die Konzessionierung nach §30GewO (Gewerbeordnung) liegt seit November 1985 vor, ebenso die Beihilfefähigkeit nach §6 BVO.

Es bestehen die Voraussetzungen nach §107 Abs.2 SGB V für die Durchführung stationärer Heilbehandlungen. Es besteht jedoch kein Versorgungsvertrag nach §111 Abs. 2 SGB V.
Dadurch findet nur eine Kostenübernahme Ihrer stationären Rehabilitation oder Anschlussheilbehandlung statt, wenn Sie über das jeweilige Bundesland beihilfeberechtigt sind, nicht jedoch über den Bund selbst.

Je nach Vertrag übernimmt Ihre private Krankenversicherung bzw. Ihre Zusatzversicherung Ihre stationäre Rehabilitation komplett oder beteiligt sich an einzelnen Leistungen der Rehabilitationsmaßnahme wie beispielsweise an Anwendungen und Medikamenten.
Wir weisen darauf hin, dass unsere Klinik keinen Krankenhausstatus hat.
Die Hannoverschen Kassen haben mit unserer Klinik Verträge und übernehmen i.d.R. die Kosten für eine stationäre Rehabilitation.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Ihre private Kranken- bzw. an Ihre Zusatzversicherung.

Da kein Versorgungsvertrag mit den gesetzlichen Krankenkassen besteht, haben Sie keinen Anspruch auf eine Kostenerstattung durch Ihre gesetzliche Krankenversicherung. Eine Kostenbeteiligung ist grundsätzlich Kulanz der Kasse. Es gibt Einzelfälle im Sinne von Individualentscheidungen, in denen Teilkosten übernommen werden.
Hierfür fragen Sie bitte direkt bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse nach.
Gesetzlich Versicherte können jederzeit als Selbstzahler aufgenommen werden.

Selbstverständlich können Sie Ihren Aufenthalt bei uns auch selbst bezahlen.

Unser Haus hat Rahmenvereinbarungen mit folgenden Schweizer Krankenkassen:

Helsana:
Der Vertrag gilt für alle leistungsbezugsberechtigte Versicherte mit einer Helsana – Spitalzusatzversicherung gemäß Bundesgesetz über den Versicherungsvertrag (WG) für die allgemeine Abteilung ganze Schweiz, die halbprivate und/oder die private Abteilung (Hospital Eco, Plus oder Comfort). Bitte nutzen Sie für die Antragstellung das Formular unter Downloads (Link).

Visana:
Der Vertrag gilt für leistungsbezugsberechtigte Versicherte mit einer obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) und einer Spitalzusatzversicherung

SWICA:
Der Vertrag gilt für leistungsbezugsberechtigte Versicherte mit einer Spitalzusatzversicherung Halbprivat oder Privat (VVG)